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Heilige Messe mit Kindern - Meine Motivation

Auf dem Bild seht ihr meine Heimatpfarre. In dieser Kirche haben mein Mann und ich auch geheiratet. Sie ist einfach wunderschön für mich. Ich verbinde so viele schöne Momente mit dieser Kirche!

Seit ich denken kann, sind meine Geschwister und ich mit meinen Eltern jeden Sonntag und manchmal auch unter der Woche in die Kirche gegangen. Besonders mein Papa war da sehr dahinter. Es war ihm einfach persönlich ein wichtiges Anliegen. Selbst wenn wir gerade in den Urlaub unterwegs waren, sind wir stehen geblieben um in irgendeinem Dorf die heilige Messe zu besuchen. 

 

Als Kindergartenkind habe ich von der Heiligen Messe nichts verstanden, das hat mich aber kaum gestört. Ich habe zu den Kirchenliedern einfach meine eigenen Texte geträllert über Prinzessinnen, Puppen und Zuckerl. Es war einfach normal und gehört zur Woche dazu. 

 

Danach war ich Ministrantin und hatte meine Aufgabe in der Messe und damit einen Grund sie zu besuchen.

 

Mit 15/16 Jahren bin ich nicht gerne in die Messe gegangen.  Einfach weil ich etwas anderes spannender gefunden habe, nicht weil es mich unbedingt gestört hat. 

Und damit begann eine Zeit in der ich angefangen habe, mich ernsthaft zu fragen: WELCHEN Unterschied macht es, wenn jemand die heilige Messe besucht oder nicht? Wirkt sich das auf das restliche Leben aus? Hat das eigentlich etwas mit meinem täglichen Leben zu tun? 

 

Ich habe diese Fragen damals für mich geklärt und die Antworten sind bis heute ein Grund, warum ich die heilige Messe besuche und warum ich auch mit meinen Kindern dorthin gehe, auch wenn das teilweise eine große Herausforderung darstellt!

 

Und an diesen Gedanken bzw. Antworten möchte ich euch jetzt teilhaben lassen. 

 

1. Die Kirche als Gebäude

Kirchenbauten haben mir immer ein Gefühl von Geborgenheit vermittelt. Durch die vielen Kirchenbesuche mit meiner Familie sind sie bis heute etwas Vertrautes für mich. Wenn ich heute eine Kirche betrete, denke ich oft an das Gebet zurück, das mein Papa immer bei der Kniebeuge gesprochen hat ("Jesus ich grüße dich, du aber segne mich.") Wenn ich eine Kirche betrete und Weihrauch und Kerzenduft rieche, fühle ich mich zuhause. Ich fühle mich wohl und denke an die vielen Prozessionen, an die Feste, an die Sorglosigkeit meiner Kindheit, denn die Kirche war ein fixer Bestandteil davon. Und ich finde es so toll, dass es fast in jedem Land eine Kirche gibt, denn dadurch kann ich dieses Gefühl einfach an so vielen Orten erleben. Mein Herz kommt zur Ruhe, weil ich finde, dass es besondere, heilige, Orte sind. Es sind Orte an denen teilweise seit Jahrhunderten gebetet wird, die heilige Messe gefeiert wird und der Geist Gott dadurch spürbar ist. Ich finde, Kirchen haben eine besondere Atmosphäre.

 

Motivation Nr. 1 

Ich wünsche mir für meine Kinder, dass sie Kirche genau so als Zuhause erleben wie ich. Ein Ort der immer offen ist, an dem sie willkommen sind. Ein Ort, der überall auf der Welt zu finden ist.

 

2. Kirche als Gemeinschaft

Die Kirche ist nicht nur ein Gebäude, sondern besteht vor allem aus Menschen - WIR sind die Kirche. Gott hat uns berufen, um in Gemeinschaft miteinander zu leben. Wir sind ein LEIB, der aus vielen Gliedern besteht. Wir sind eine HERDE, die aus vielen Einzelschafen besteht. Wenn jedes Schaf für sich feiert, weil man Gott eh überall begegnen kann, gibt es keine Herde mehr. 

Ein Priester hat einmal in einer Predigt gesagt: Am Sonntag haben wir die Möglichkeit den Herrn in Gemeinschaft zu loben, zu preisen und ihm zu begegnen. 

Es ist wunderbar das es einen eigenen Ort dafür gibt!

Wir sind dazu berufen einander im Glauben zu bestärken, einander anzufeuern und auch um an- und miteinander zu wachsen - unter anderem auch durch Probleme und kleine Streitigkeiten. 

Wenn also jemand sagt: Kirche ist doof, dann könnten wir sagen: Hoppla, ich gehöre auch zur Kirche. Was können wir denn ändern? Woran stößt du dich? Lass uns darüber sprechen! 

 

Motivation Nr. 2

Ich wünsche mir für meine Kinder, dass sie Kirche als Gemeinschaft erleben. Als einen Ort an dem man gemeinsam eine Vision hat und dafür kämpft und sich engagiert.

 

3. Heilige Messe - Begegnung mit Gott

Gott ist wirklich anwesend durch die Eucharistie. Es geht um IHN. Das ist der Grund warum wir feiern: Wir feiern seine Auferstehung, die vor 2000 Jahren geschehen ist und noch immer eine Auswirkung auf unser tägliches Leben hat. Sie ermöglicht uns 24h unseres Lebens in Gottes Gegenwart zu sein. Im Alten Testament durfte nur eine Person (der Hohepriester) einmal im Jahr das Allerheiligste betreten und das war nicht ganz gefahrlos. Aber durch Jesus Tod hat sich das verändert. In Mt 27, 51 lesen wir: „der Vorhang im Tempel riss von oben bis unten entzwei“.  Wir können nun immer zu Gott kommen und ihm ganz ganz nahe sein. Das ist schon so normal für uns, doch eigentlich etwas ganz Besonders, ein großes Geschenk. 

Wir singen FÜR Ihn. Alle Lobgesänge singen wir um IHN zu verehren, nicht um ein Konzert zu geben. Daher ist es auch gar nicht so wichtig, ob uns immer alle Lieder gefallen, sondern ob Gott gefallen daran hat!

Gott ist nicht mehr anwesend, wenn wir alle Töne treffen. Dann hätte seine Anwesenheit ja etwas mit unserer Leistung zu tun. 

Gott ist auch nicht weniger anwesend, wenn ich mit meinen Kindern 10 Bilderbücher anschaue oder sie auf mir herumturnen und ich mich gar nicht so richtig konzentrieren kann. ER ist es der die Herzen berührt, der die Veränderung in unserem Leben bewirkt. Ich kann mich nur dafür öffnen, ich kann da sein, ich kann ihm mein Leben schenken, weil er mir seines geschenkt hat. 

 

Motivation Nr. 3. 

Ich wünsche mir für meine Kinder, dass sie die heilige Messe als eine Zeit erleben, in der sie Gott ganz intensiv begegnen können. 

 

4. Glaube erfahren - Entscheidung für Jesus 

Ich möchte meinen Teil der Verantwortung wahrnehmen und meinen Kindern viele Möglichkeiten bieten, Gott und die Gemeinschaft der Christen zu erleben. Und dazu gehört für mich auch der Besuch der Heiligen Messe.  

 

Motivation Nr. 4

- Ich wünsche mir, dass sich meine Kinder einmal ehrlich für den christlichen Glauben und für Jesus entscheiden können. Ich glaube, dass sie das (besser) können, wenn sie diese Religion, und vielmehr diese Person Jesus selbst erlebt haben. 

 

 

Das sind meine Motivationssätze, wenn meine Kinder anfangen wild zu werden und ich am liebsten wieder gehen würde, weil alle Augen auf uns blicken. Ob meine Kinder schließlich Gott begegnen, liegt letztlich nicht in meinen Händen. Ich bete dafür, dass sie ihre Herzen für ihn öffnen und dass er sie ganz tief berührt. 

 

Ich hoffe, dieser Beitrag war hilfreich für dich und hat dich (wieder) motiviert, mit deinen Kindern die Heilige Messe zu besuchen! 

Ganz viel Segen, Paulina