Wieso tun wir uns so schwer mit Grenzen? Jeden Tag stoßen wir auf sie, wie auch immer sie aussehen mögen. Wir sind müde, da das Kind nachts nur unruhig oder gar nicht schlafen wollte. Wir haben am Vortag nicht geschafft, was wir uns vorgenommen haben und sind unzufrieden mit uns. An manchen Grenzen kommen wir nicht vorbei, in manchen Situationen müssen wir funktionieren, obwohl wir nicht können, weil unsere Kinder uns brauchen oder weil es schlichtweg unser Beruf oder unsere Ausbildung ist und wir dort mit einer Hürde konfrontiert sind, die uns nicht zu bewältigen scheint. In manchen Situationen wäre es vermutlich einfacher aufzugeben, alles hinzuschmeißen. Aber wo führt uns das hin? bringt uns das wirklich weiter? Die Ausbildung abbrechen, den Arbeitsplatz verlassen, eine Familie zerstören, weil man als Vater/Mutter überfordert ist? Es gibt diesen Spruch, "Meine Großeltern wussten noch, dass man Dinge repariert und sie nicht einfach wegschmeißt".
Gehen ist einfacher, reparieren ist anstrengend und zeitaufwendig...vor allem in Situationen, in denen man nicht das Gefühl hat, Handlungsgewalt zu haben.
Eltern sein, eine Beziehung zu führen bedeutet ständiges Lernen, aneinander arbeiten und auch überfordert zu sein.
In einem Beruf/einer Ausbildung zu stecken, in dem/der das Arbeitsklima einfach nur frustrierend und negativ ist, ist zermürbend. Ja natürlich hat man die Möglichkeit, die Situation zu verändern und zu verlassen und es gibt bestimmt Punkte, an denen das auch notwendig und richtig ist.
Aber manchmal möchte Gott genau diese Überforderungsmomente nutzen, um uns etwas beizubringen und uns durch zu begleiten. Wir sollen etwas lernen...Wir sind stärker als unsere selbstgemachten Grenzen und wir können mehr als wir uns selbst zutrauen. Leider ist unser Leben hier auf Erden noch nicht das Paradies und vieles, ja sehr vieles, läuft falsch. Vieles macht einfach keine Freude und keinen Sinn für uns. Und doch sind wir nicht alleine und aus vielen schwierigen Situationen dürfen wir lernen, dürfen wir gestärkt hervorgehen. Und wir sind nicht alleine, es gibt einen Grund warum manches erst im Rückblick Sinn macht, im Moment der Verzweiflung, der Erschöpfung können wir nicht sehen, dass wir gerade dabei sind etwas zu lernen. So wie ein Kind, das gerade zu gehen beginnt, oft fällt es hin und ist frustriert....doch irgendwann klappt es dann einfach...aber es hat die Rückschläge gebraucht um zu lernen, warum es nicht funktioniert oder es war schlichtweg einfach noch zu früh. Wir stellen uns gerne vor, dass wir souverän in unsere Herausforderungen gehen und immer direkt eine Lösung zur Hand haben...doch es ist nicht so und dann scheint es leichter zu kapitulieren. Doch es gibt jemanden, der daran interessiert ist, dass wir weitermachen, einen, der Lösungen für uns hat. Was er von uns will? Geduld und Vertrauen auf sein richtiges Timing