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Mein innerer Antreiber

Als wir im Frühjahr in unser neues Haus eingezogen waren, dachte ich damit ist jetzt der ganze Stress vorbei. Einige Wochen später habe ich gemerkt, dass dem nicht so ist. Der äußere Stress war zwar vorbei, doch ich hatte mich so an den Stress gewöhnt, dass mein Kopf weiterhin auf Optimierung programmiert war. Doch das war mir selber gar nicht bewusst! Alles musste immer schnell gehen, richtig ablaufen und alle sollten dabei glücklich sein. Das war mein Anspruch an mich selbst und meine Kinder und auch der war mir gar nicht bewusst. Du kannst dir sicher vorstellen, dass das in den seltensten Fällen funktioniert hat und die Unruhe in meinem Herzen anstieg. Ich hatte das Gefühl meine Lebensfreude, meine Begeisterung, meine Leidenschaft schrittweise zu verlieren.  

Ich bin zu Jesus gelaufen und er hat mir im Gebet die Bibelstelle ins Gedächtnis gerufen:

 

Mehr als alles andere behüte dein Herz. 

Sprüche 4, 23

 

Diese Bibelstelle hat mich sehr angesprochen. Genau das war meine Sehnsucht: Mein Herz sollte Ruhe finden, beim Hüter aller Herzen. 

Diese Bibelstelle war Anstoß für viele Gedankenströmen, die Gott in mir fließen lies. 

Doch wie konnte ich mein Herz behüten? Welchen Gefahren war es überhaupt ausgesetzt?

Lebensfreude keimte in mir auf, denn ich hatte schon so lange keine Zeit mehr gehabt einfach nur in Ruhe nachzudenken!

 

Gott führte mich einen Schritt weiter: Ich wollte geduldiger, liebevoller und ruhiger werden. Ich strengte mich wirklich an. Ich las alle Bibelstellen zum Thema Selbstbeherrschung und Geduld. Und…ich scheiterte. Ich bin wieder zu Jesus gelaufen und habe ihn wirklich angefleht mir zu helfen. Ich fühlte mich verloren und wusste nicht was ich ändern sollte.

Da legte mir Jesus folgende Bibelstelle ans Herz: 

 

Denn so spricht der GOTT, der Herr, der Heilige Israels:

Durch Umkehr und Ruhe werdet ihr gerettet,

im Stillhalten und Vertrauen liegt eure Kraft.

Doch ihr habt nicht gewollt. 

Jesaja 30, 15

 

Das lustige war: Ich wusste GANZ GENAU, was er damit meinte. Der Lärm in meinem Leben war Social Media. Ich brauchte eine Pause. Das ständige Ansehen und Vergleichen mit dem Leben anderer. Ich dachte immer ich sei immun dagegen, weil ich ja eh mit meinem Kopf wusste, dass das alles ein Blödsinn ist und wir alle gleich geliebt und wertvoll sind. Ja, mein Kopf wusste das, doch diese Wahrheit war noch nicht in mein Herz gerutscht. (Ja ich war da ziemlich naiv ;)). Doch das wollte ich mir nicht eingestehen und ich hatte auch Angst, dass meine Vision - Priorität Begegnung - darunter leiden würde. Doch wie hat mir neulich ein Bekannter schrieben? Gott ist gut! 

Worauf ich geantwortet habe: Gott ist sogar sehr gut! Denn Gott hat mich wirklich eines besseren belehrt. 

 

Ich kann mich genau an den Tag, ja sogar an die Zeit erinnern, in dem  mir die Wurzel meines Problems bewusst wurde. Ich saß im Auto, seit langer Zeit ganz alleine, und war auf dem Weg zur Totenandacht meines Opas. Da war nur ich. Stille. Ich spürte MICH. Ich merkte wie mein Gesicht angespannt war, mein Herzschlag schnell schlug und mein Kopf meinen Körper antrieb: Schnell ans Ziel. Und da merkte ich: Ich bin GESTRESST. Ohne jeglichen Grund, denn ich hatte genug Zeit eingeplant für die Fahrt. Ich war alleine, ich musste also sicher nicht wegen einer Klo- oder Schreipause anhalten. Und meine Kinder waren bestens vom Papa betreut. Ich erkannte: Ich habe einen gewaltigen inneren Stress, der mich auf eine negative Art und Weise antreibt und mein Herz damit langsam kaputt macht. Und genau dieser Erkenntnis, welche die Antwort auf meine Gebete war, bin ich diesen Sommer nachgegangen. 

 

Die Pause hat mir also sehr gut getan, ich habe meinen Herzensfrieden wiedergefunden. Mein Alltag ist ruhiger geworden. Dadurch hatte ich mehr Zeit und Ruhe über meine eigenen Probleme nachzudenken. Ich war viel präsenter, weil ich viel mehr mein eigenes Leben gelebt habe. Ich habe in diesem Sommer auch sehr viel über mich gelernt und mir einen tollen Vortrag zum Thema „Stress“ angehört, der mir geholfen hat richtig mit Stress umzugehen und das er auch etwas Gutes in sich birgt. Große Empfehlung! Wirklich lebenspraktisch und hilfreich.

 

Vortrag „Frei werden von inneren Fesseln“ - Johannes Hartl (Leiter des Gebetshauses Augsburg) 

 

Mein Lieblingssatz aus dem Vortrag ist: Es ist genug Zeit für das, was gerade wichtig ist. (Das sage ich mittlerweile sogar meinen Kindern!)

 

Ich glaube weiterhin, dass Social Media eine tolle Sache ist, denn ohne den Input anderer Leute gäbe es Priorität Begegnung so gar nicht. Dennoch ist niemand immun gegen so viele Eindrücke! Das macht was mit einem und es ist gut immer mal wieder Abstand davon zu gewinnen.

 

Was hast du diesen Sommer mit Gott erlebt? Ich würde mich freuen, von dir zu hören! Gott schreibt mit jedem Einzelnen so geniale Geschichten!

 

Gottes Segen und einen tollen Start in den Herbst!

 

Paulina 

Gründerin von Priorität Begegnung 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Meggi (Donnerstag, 01 September 2022 12:21)

    Wow!
    Danke für diesen ehrlichen Blogbeitrag!
    Sehr inspirierend!!!!