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Lasst die Kinder zu mir kommen

Mein sehnlichster Wunsch für meine Kinder ist es, dass sie Jesus kennen lernen. Ich wünsche mir, dass sie ihm eines Tages wirklich begegnen und in ihr Herz lassen. 

Doch wie kann ich ihnen eigentlich dabei helfen?

 

Ich habe festgestellt, dass es in meiner Umgebung kaum Angebote gibt für Kinder. Weder in der Pfarre, noch im Kindergarten ist Gott ein großes Thema für die Kinder. Je kleiner die Kinder desto weniger Angebot. Dabei sind es gerade die kleinen Kinder, die so viel aufnehmen, verstehen und Interesse haben! Ich möchte nicht bis zur Erstkommunion warten und dann hoffen, dass mein Kind sich für etwas interessiert wovon es bisher noch nichts gehört hat. Ich möchte dass es ihm dann bekannt vorkommt, dass es sein bisheriges Wissen vertiefen und seine Lebenserfahrungen in die neuen Inhalte einordnen kann. 

 

Wir lernen Kindern so viel  (Formen erkennen, Rad fahren, Zeichen, Farben lernen, Essen lernen, Anziehen, Sprechen,...) - wieso nicht auch im geistlichen Bereich?

 

Ich habe eine liebe Freundin, deren Herzensanliegen es ist, dass Kinder sich von Anfang geliebt, angenommen und akzeptiert fühlen, so wie sie sind. Dafür hat sie sich extra Materialien besorgt (Bilderbücher, Affirmationskarten, Memory,..), die sie immer mitnimmt, wenn wir uns treffen. Ich finde das großartig. Sie wartet nicht, bis sie eines Tages eigene Kinder hat, sondern teilt ihre Werte einfach mit den Menschen, die Gott in ihr Leben gestellt hat. Sie nimmt ihre Rolle als Freundin, Cousine und Taufpatin wahr und ernst! 

 

Jesus aber rief die Kinder zu sich und sagte:

Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht daran!

Denn solchen wie ihnen gehört das Reich Gottes. 

Lukas 18, 16 

 

Ich möchte euch daher ermutigen: Nimm deine Aufgabe als Kind Gottes wahr und erzähle von Gott, deinen Erfahrungen, deinen Herzensanliegen - vor allem den Kindern. 

Sie müssen hören, dass dieser Gott eine Realität im Leben von Menschen ist. DAS er einen Unterschied in ihrem Alltag macht. Und sie müssen sehen, dass er im Alltag Platz hat. Nimm deine Kinder, Enkelkinder, Freunde mit Kindern mit in die Kirche, zur Anbetung, zum Gebetskreis,..

Und vor allem: Binde deine EIGENEN Kinder in dein Glaubensleben ein. Bete mit ihnen, gehe mit ihnen in den Gottesdienst, die Anbetung - nutze jedes Angebot auch wenn es nicht kindgerecht ist. Kinder haben genau so eine Berechtigung dort zu sein, wie jeder andere auch. 

Lies mit ihnen Bibelgeschichten, singe Lieder, bastel oder zeichne mit ihnen! Überlege dir eine simple sinnvolle Sache pro Tag/pro Woche. 

Wirklich, es ist nicht wichtig, ob es ein Krixi-kraxi Bild wird und ob das schöne Legebild 10x durch ein krabbelndes Baby zerstört wird - gib Gott einfach RAUM in eurem Alltag. 

 

Ich habe schon sehr früh versucht, meinen Kindern von Gott zu erzählen. Und um das ganze hier real zu halten - ich bin oft daran verzweifelt, weil ich mir zu viel vorgenommen habe bzw. zu viel erwartet habe. Daher ist mein Ziel folgendes geworden: Simpel & Sinnvoll. 

Das Ziel ist hier keine Religionsstunde zu machen, sondern eine NORMALITÄT für Gebet und Bibellesen im Alltag zu schaffen. In dem Bestreben und der Hoffnung, dass die Kinder das irgendwann übernehmen und Jesus persönlich begegnen. 

 

Meine Eltern haben mir das Abend- und Mittagsgebet und das Sprechen über Bibelstellen näher gebracht. Sie waren mein erster Zugang zu Jesus und der möchte ich auch für meine Kinder sein. 

Daher folgen jetzt ein paar Ideen, aus meinem Alltag. 

  • Bibelfrühstück: Zum Frühstück gibts jeden Morgen eine Geschichte aus der Kinderbibel 
  • Wochentags-Anbetung: Ich bin mit den Kindern bis zum Altar vorgegangen und wir haben dort 1 Minute Danke, Bitte und ein Vater Unser gebetet. 
  • Meine Journalzeit: Meine Kinder sind oft dabei, wenn ich in der Bibel lese. 
  • Lobpreis: Selber singen und musizieren
  • Lautes Beten vor den Kindern mitten in Situationen die mich überfordern: Jesus, gib mir jetzt Kraft!
  • Bilderbücher anschauen: Wimmelbücher, einzelne Geschichten, Kinderbibel nach Tieren durchforsten,..
  • Mitmachgeschichten erzählen: Instrumente, Tücher, Spielzeuge einbauen
  • Malen, Zeichnen, Basteln - das machen was den Kindern gefällt! 
  • zu Kinderliedern tanzen 
  • Poster gestalten: Manchmal nehme ich wichtige Sätze aus der Geschichte heraus und wir gestalten ein Bild mit besonderen Stickern oder ähnlichem. Auch wenn di Kinder noch nicht lesen können, verstehen sie dass da ein besonderer Satz draufsteht und wollen ihn immer wieder vorlesen bekommen
  • Kochen - da gibt es sicher kreativere Menschen als mich, aber ich habe ein Zucchinischiff gekocht, als wir die Arche Noah gelesen haben (Brot, Lamm,…)
  • Natur: So vieles was in der Bibel vorkommt, kann man draußen beobachten! z.B. Tiere, Schätze unsere Natur z.B. besondere Steine..

 

Das Wichtigste: Mach DEIN Ding. Verstell dich nicht und betreibe keinen zu großen Aufwand. Es geht darum, dass Jesus ganz normal zum Leben gehört wie Schlafen, Essen, Anziehen, Basteln, Sandspielen.. 

 

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir schreibt wie IHR euren Glaubensalltag mit den Kindern teilt und gestaltet! Ich bin immer auf der Suche nach neuer Inspiration :) Gott kennt so viele Wege im Alltag zu wirken und die Herzen der Kinder zu berühren :) 

 

Last but not least: Lasst uns für unsere Pfarren BETEN!

Komm Geist der Kreativität und des Mutes. Zeig uns, was jeder Einzelne von uns konkret tun.

Komm Geist des Lebens und erfülle unsere Pfarrgemeinden ganz neu mit deinem heiligen Geist. 

Amen. 

 

Seid fest gesegnet,

Paulina Stetter