· 

2020sucks?

Gestern habe ich den Hashtag  #2020sucks gelesen. 

Und ich dachte mir: Was für ein schircher Ausdruck. So voller negativer Stimmung, Wut, Angst, Sorge,… und doch: Er hat schon eine gewisse Berechtigung. 

 

Aber was haben wir davon? Was bringt uns so ein hashtag? Was bringt uns die Konzentration darauf, dass alles mies ist/war? Natürlich darf das ausgesprochen werden. Gott hört sich alle unsere Klagen mit zutiefst berührtem Herzen an.  Auch Wut ist oft gut, denn sie bringt uns dazu Probleme in Angriff zu nehmen. Wir brauchen eine gesunde Portion Zorn. Was wir nicht brauchen sind Zorn-, Wut- oder Angstgefühle, die uns lähmen und auffressen. Die uns dazu bringen, hinter allem etwas Schlechtes zu sehen und dich in eine passive Opfermentalität hineindrängen. Eine Stimmung, die uns fast dazu nötigt dieses Jahr mies finden zu müssen

 

Ich möchte die Probleme nicht kleinreden. Es war schwierig und ist nach wie vor schwierig. Aber auch wenn dieses Jahr vielleicht sehr schwierig war, für viele wirklich schmerzvoll, am Existenzminimum, am Rande der Verzweiflung oder Einsamkeit .. so ist dieses Jahr nicht das Ende. Es gab immer schlechte Jahre und es wird immer schlechte Jahre geben. Trotzdem gibt es Grund zur Freude, weil es Gott gibt. Das sollten wir niemals vergessen. Es gibt Hoffnung, Leben, Freude und Frieden in Gott. 

 

Diese Freude, die wir durch Gott haben, soll doch eigentlich gerade in solchen Zeiten, zum Vorschein kommen. Ja das Dunkle aufhellen – wie das Lila am liturgischen Adventkranz zu Rosa wird. Ich finde es eigentlich wunderschön, dass dieses Jahr mit dem Fest Weihnachten endet (zumindest fast)! Mit der Geschichte, dass Gott uns nahe sein will, weil er uns retten und erlösen will. Mit der Geschichte, dass wir Grund zur Freude haben, mitten im Leiden. Mit der Geschichte, dass Gott uns unglaublich liebt. 

 

Paulus schreibt in seinem Brief an die Philipper:

 

Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!

Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe.

Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und

flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!

Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt,

wird eure Herzen und eure Gedanken in Christus Jesus bewahren.

Phil 4, 4-7

 

Unsere Freude liegt im Herrn. Sie ist unabhängig von unseren Umständen.  Diese Freude besteht auch in  der Nähe Gottes. Genau das Feiern wir auch zu Weihnachten. Er ist uns ganz nahe gekommen. Und er wird wieder kommen. 

 

Vielleicht hast du in den letzten Wochen auch die Geschichten rund um Jesu Geburt gelesen. Maria, eine junge Frau aus Nazareth bekommt Besuch vom Engel Gabriel. Er verkündet ihr, dass sie ein Kind bekommen wird. Allerdings nicht von Josef ihrem Verlobten, sondern Kraft des heiligen Geistes! Ihre Reaktion darauf ist einmalig. Sie zweifelt keine Sekunde daran, dass diese Verheißung von Gott kommt und willigt voller Vertrauen in seinen Plan ein. Einige Zeit später besucht sie ihre Cousine Elisabeth. In dieser Erzählung können wir ihren wunderschönen Lobgesang lesen:

 

Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.

(Lk 1, 46-55)

 

Maria vertraute Gott. Sie pries ihn dafür, dass er eine einfache Frau einsetzte, um Seine Ehre zu erhöhen und alle Menschen mit Ihm zu versöhnen.

Sie richtete ihren Blick auf den Segen, den sie empfangen hatte. Sie lies sich ihre Freude nicht von den kommenden Schwierigkeiten stehlen. Und davon gab es zu dieser Zeit eine Menge, angesichts ihrer unehelichen Schwangerschaft! Aber sie achtete nicht darauf was die Leute reden werden, oder wer an ihrer Jungfräulichkeit zweifeln würde. Sie vertraute einfach Gott und das gab ihr einen unglaublichen Frieden und eine riesige Freude ins Herz. 

 

 

Ich möchte das Jahr nicht mit einer negativen Stimmung und mit Grant auf alle Geschehnisse beenden. Ich möchte zurückblicken auf den Schmerz, die Sorgen, die Wut, die Ängste, .... alles Jesus übergeben, loslassen und neu beginnen. 

Vor allem möchte ich das Jahr damit beenden Gott Danke zu sagen, für all die guten Dinge, die ich erleben durfte. Ich möchte ihn preisen lernen – wie Maria. 

 

 

Dazu habe ich einige Reflexionsblätter vorbereitet.

Hier einige Impulse dazu, die auch auf den Arbeitsblättern zu finden sind. 

 

1. Reflektieren & Übergeben

Übergib ihm deinen Schmerz, deine Wut, deine Trauer. Er hört dir zu. Lege alles vor Seine Füße. Und dann lass los, lass alles bei ihm liegen. Lass dich von ihm heilen. Lass dich trösten. Lass dich neu ermutigen und bestärken.

 

2. Zeit Gottes Treue zu Feiern

Und dann, wenn du soweit bist (vielleicht dauert das auch ein paar Tage, Wochen,...) versuche auf all das Gute in deinem Leben zu schauen. (Das bedeutet nicht, den Schmerz der vielleicht immer noch da ist kleinzureden. Es geht um eine Hinwendung zu Gott. Wir feiern Ihn! Nicht deinen Schmerz, deine Trauer etc. Gott freut sich nicht an deinem Leid. Er sehnt sich nach deinem Glück, mehr als du das jemals könntest. Er liebt dich.)

Konzentriere dich auf Gott und Seine Treue, Seine Gegenwart in deinem Leben.

z.B. Wie hast du Gottes Liebe dieses Jahr in all dem Chaos erleben dürfen? 

Auf welche Art und Weise ist Er dir begegnet? 

Welche Erkenntnisse hat Er dir geschenkt? 

 

3. Blick neu ausrichten - Ziele setzen 

Wenn du auf dein Jahr zurückgeblickt hast, dann lade ich dich ein deinen Fokus auf das neue Jahr zu richten. Ziele, Pläne können uns motivieren, solange wir immer Raum für den heiligen Geist uns Seine Wege lassen. 

z.B. Was sind deine Ziele für das kommende Jahr?

Was sind deine Träume, Visionen für deine Zukunft? 

Welche Dinge möchtest du ändern?

 

Ich bete, dass diese Arbeitsblätter ein Segen für dein Leben sind und dich bereichern werden. 

 

Alles Gute für das Jahr 2021,

deine Paulina

 


Download

Download
Reflexion 20:21.pdf
Adobe Acrobat Dokument 526.2 KB

Kommentar schreiben

Kommentare: 0