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Demut statt Stolz

Tobias Stetter


Dieses Thema beschäftigt mich schon sehr lange, weil ich finde, dass es ein sehr wichtiges Thema für uns Menschen ist.

 

Ich bin der Meinung, dass es eine gesunde Art von Stolz gibt, aber eben auch das Gegenteil. Darüber möchte ich mit euch jetzt einige Gedanken teilen. 

Falscher Stolz führt meiner Meinung nach zu Hochmut, was bedeutet einen zu hohen Glauben an sich selbst und seine Fähigkeiten zu haben. Dadurch ist man ständig in Versuchung alles selbst zu schaffen ohne dabei auf Jesus und seine göttliche Kraft zu bauen. 

Falscher Stolz lässt dich Gott aus dem Blick verlieren. Er verschließt dich für sein Wirken in deinem Leben, weil er deinen Blick allein auf dich selbst und deine Fähigkeiten richtet. (Spr.  16,18)

 

Wofür brauche ich Jesus? Warum soll ich beten? Das sind häufige Fragen die man sich stellt. Durch Erfolgserlebnisse wird das Empfinden, alles losgelöst von Gott schaffen zu können genährt. Doch wenn seine eigenen Kräfte plötzlich nicht reichen, oder eine Niederlage kommt, auf wenn kann ich dann bauen? 

Ohne es pessimistisch zu meinen, muss ich sagen, dass Niederlagen kommen werden. Sie gehören zum Leben dazu, wie das Amen im Gebet. Du brauchst dich nicht davor zu fürchten und dich zu fragen ob sie kommen werden, denn sie werden auf jeden Fall kommen. Doch Gott sieht das große Ganze. Er hält dein Leben in seinen Händen und deshalb kannst du dich auf Ihn immer verlassen. 

 Besonders in der Arbeit habe ich schon oft erlebt, dass ich durch das Gebet neue Kraft und Mut schöpfen konnte. Gott wirkt durch und in meiner Schwachheit. Wenn ich beispielsweise müde bin, weil mich mein Sohn die ganze Nacht wachgehalten hat, dann schenkt er mir die Geduld und Liebe trotzdem freundlich und sanftmütig zu meinen Kollegen zu sein. Ich kann mich also auf seine Stärke verlassen, ohne Angst vor meiner Schwachheit haben zu müssen. Denn es gibt keine bessere und stärkere Hilfe als die von Gott, dem nichts unmöglich ist. (Mt 19,26) 

Demut bedeutet für mich, nicht, dass man schwach ist und dringend Hilfe benötigt. Es geht darum, sich seiner tiefen Abhängigkeit von Gott bewusst zu sein. Wer sich für sein Wirken öffnet, d.h. demütig ist, kann Großes erleben. Das Gebet, das Einbeziehen Gottes in dein Leben, ist ein Zeichen für deine offene Haltung. 

 

Ich verliere oft meine Demut, weil ich immer mehr will und alles alleine schaffen will, damit jemand stolz auf mich ist und mich lobt. Aber das ist das falsche Ziel, denn Anerkennung von Menschen wird dich nie vollkommen erfüllen. Außerdem macht es abhängig von Menschen, die diese Rolle überfordert. Gott hat sie nicht dazu bestimmt, dich ständig zu bestätigen und dir Wert zuzusprechen. Gott gebührt diese Stellung in deinem Leben. 

 

Durch eine demütige Haltung entsteht Dankbarkeit, weil wir wissen, dass alle Gnaden in unserem Leben Geschenke von Gott sind. Eine dankbare Haltung kann durch das Wertschätzen von Kleinigkeiten verstärkt werden.

 

Ein demütiger Mensch ist sehr mutig, weil er den Mut hat ehrlich zu sein und zugibt, dass er ein Sünder ist und auf die Gnade Gottes angewiesen ist. Er hat keine Angst davor seine vermeintliche Schwäche zu zeigen, weil er sich zutiefst von Gott geliebt fühlt, und um seine Abhängigkeit von Gott weiß. Er bezieht seine Identität ganz aus Gott.

 

Ich ermutige euch, seid offen für Gottes Wirken und schaut auf euer Herz, damit ihr die Demut nicht verliert und in einer Beziehung mit Gott leben könnt.

Spr 18,12

 

Gebet:

Ich bete, dass Gott unsere Herzen mit Demut erfüllt, damit wir lebendiges Wasser für andere Menschen sein können. Möge Jesus unsere Kraft und Stärke sein, damit wir für unsere Mitmenschen da sein können. 

 


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